Schon einmal habe ich dem Fördergerüst der ehemaligen Zeche Gneisenau Schacht 4 einen Besuch abgestattet. Doch damals konnte ich nur einige Fotos von außen machen. (Diese Fotos haben bisher ihren Weg nicht in das Blog gefunden.) Jetzt, am “Tag des offenen Denkmals®“, konnte auch die nördliche Maschinenhalle besichtigt werden.
Fördergerüst im Fördergerüst
Auf den nachfolgenden Bildern sieht man den Doppelbock von Schacht 4. Dieses Fördergerüst wurde 1933 errichtet. Es gibt eine Besonderheit: seine Streben sind fast senkrecht aufgestellt. Grund dafür war der begrenzte Platz für die beiden Maschinenhäuser. Das letzte Bild zeigt zudem rechts daneben den Tomson-Bock von Schacht 2, der in einem folgenden Beitrag besondere Beachtung findet. Beim Doppelbock von Schacht 4 gibt es zudem eine Besonderheit, deren Ursache ich bisher nicht so recht herausfinden konnte. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man im großen Fördergerüst ein darin integriertes kleineres Gerüst!
Auch auf einer im Maschinenhaus aushängenden technischen Zeichnung ist diese Besonderheit zu sehen. Doch ich habe versäumt, den ehemaligen Bergmann bei der Führung nach dieser Besonderheit zu fragen. Auf der Zeichnung ist das dazugehörige Maschinenhaus als “Fördermaschinengebäude neu” eingezeichnet. Eventuell hat es also etwas mit der Wasserhaltung zu tun, die noch nach Betriebsende dort bestand.
Führung durch nördliches Maschinenhaus mit Störfaktor
Beim Tag des offenen Denkmals® standen nicht nur die Türen des nördlichen Maschinenhauses offen. Es gab auch Führungen durch Mitglieder des Förderkreises Gneisenau e. V.. Die Fachkunde des ehemaligen Steigers, der die Führung in meinem Falle durchführte, steht außer Zweifel und es wäre wahrscheinlich auch recht interessant gewesen. Aber: ich habe es nicht ausgehalten, bis zum Ende an dieser Führung teilzunehmen. Grund dafür waren die anderen Teilnehmer an der Führung – insbesondere ein Schlaumeier. Was ging der mir auf den Wecker!
Es ist ja nicht schlimm, wenn jemand Dinge nicht weiß. Und auch nicht, wenn er die Erklärung nicht gleich versteht. Aber jemand, der so tut, als habe er den Durchblick, und dann bei jeder einzelnen Station haarsträubende Fragen stellt, deren Antwort er nicht versteht, der nervt mich dann doch sehr. Es kam kaum ein Anderer so richtig dazu, mal etwas zu fragen, weil der immer was zu fragen hatte. Bei jeder Antwort reflektierte er, dass er das verstanden habe, aber was er sonst noch so dazu sagte, zeigte, dass er gar nichts verstanden hat.
Es ging schon gleich zu Anfang los, wo er in Abrede stellte, dass das Unterseil irgendeine Funktion haben könne. Bei jeder weiteren Station hatte er wieder komische Begriffsstutzigkeiten. Der Hammer war dann dort, wo ich mich schließlich wirklich aus der Gruppe ausgeklinkt habe. Da erzählte der Steiger, wie die Kohle mit einem Kohlehobel abgebaut wurde. Er hatte da ein Modell, an dem er das veranschaulichte. Der Schlaumeier und auch noch ein Anderer aus der Gruppe fragten dann, wie man mit dem 5 cm großen “Hobel” an der vielleicht 50 cm-Schiene Kohle hobeln kann. Es brauchte, bis die merkten, dass das ein Modell war und der eigentliche Hobel größer als ein Mensch.
Ach ja: da war ja noch die Sache mit dem Unterseil! Möchtest Du wissen, was es damit auf sich hat? Hier erfährst Du es!
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