Zunächst vergebliche Anfahrt
Am Tag des offenen Denkmals® 2024 habe ich das Nahverkehrsmuseum Dortmund besucht. Weil als Öffnungszeit 10:00 Uhr auf der offiziellen Seite vom Tag des offenen Denkmals® angegeben war, habe ich diese Station als erstes angefahren. Doch diese Angabe erwies sich als falsch – es ging auch hier erst um 11:00 Uhr los.
Ich fuhr deshalb erstmal zum Koepchenwerk. Von dort aus habe ich es dann noch einmal beim ehemaligen Zechenbahnhof Mooskamp probiert. Der ehemalige Zechenbahnhof beherbergt heute das Nahverkehrsmuseum. Früher war hier die Hauptwerkstatt der Ruhrkohle-Zechenbahnen für das östliche Revier untergebracht. Ich weiß nun gar nicht, was hier alles Denkmal ist. Vermutlich gilt das bereits für den ehemaligen Zechenbahnhof, aber zumindest an einem Fahrzeug fand sich ebenfalls der Hinweis darauf, dass es ein Denkmal ist.
Ausgestellt sind Straßenbahn-Fahrzeuge aus 140 Jahren Dortmunder Straßenbahngeschichte. Außerdem wäre es möglich gewesen, eine Fahrt mit einem historischem Straßenbahnoldtimer über die Hansabahn nach Ellinghausen, zum „Emscherschlösschen“ an der Rheinischen Straße und zurück zum Bahnhof Mooskamp zu machen. Da das Interesse der Besucher an diesem Angebot aber recht groß war und ich noch ein volles Programm auf der Liste hatte, habe ich auf eine Mitfahrt verzichtet.
Triebwagen 115
Eines der Fahrzeuge, welches zuerst meine Aufmerksamkeit erregte, war der Straßenbahn-Triebwagen 115. Der wurde 1908 gebaut und 1959 außer Dienst gestellt. In diesem Fahrzeug gab es auch beim Fahrer nur die “Holzklasse”. Interessant fand ich auch die Bimmel für den Haltewunsch. Hierzu führen zwei Seile unter der Decke des Fahrgastraumes entlang. Zieht man daran, wird vorn beim Fahrer eine Glocke mechanisch betätigt.
Angehängt an den Triebwagen 115 ist der Beiwagen 510. Dieser wurde 1899 als Wasserwagen gebaut und 1976 zum Sommerwagen umgebaut.
Gelenktriebwagen 13
Ein weiteres interessantes Fahrzeug ist der Gelenk-Straßenbahntriebwagen GT8 mit der Wagennummer 13. Diese Straßenbahn war von 2010–2018 als Café auf der Kampstraße aufgestellt. Ich habe sie dort bei verschiedenen Besuchen in Dortmund stehen gesehen, aber das Café hatten wir nie besucht. (Einmal haben wir es in Erwägung gezogen, aber dann doch nicht gemacht.)
Weitere Schienenfahrzeuge
Weitere alte Schienenfahrzeuge sind im Nahverkehrsmuseum Dortmund zu besichtigen. Nicht alle können betreten werden, aber auch durch die Scheibe hinein gelang mir das eine oder interessante Foto.
Busse und Hilfsfahrzeuge
Nicht schienengebundene Fahrzeuge:
Vandalismus
Das Nahverkehrsmuseum Dortmund hat offenbar immer wieder große Schäden durch Vandalismus zu beklagen. Die aktuellste Meldung diesbezüglich lautet:
Am Sonntag, dem 16.06.2024 (Öffnungstag des Nahverkehrsmuseums Dortmund) kam zu einer folgenschweren Entgleisung des Oldtimer-Straßenbahnzugs. Unbekannte hatten im Verlauf der Strecke eine Weiche manipuliert und eine Eisenstange längs auf die linke Backenschiene gelegt. Dadurch kletterte der Generatorwagen auf die Stange auf und bog links ab, während der Gelenktriebwagen Nr. 431 aus dem Baujahr 1957 geradeaus weiterwollte. Die mit einer Albertkupplung verbundenen Fahrzeuge sprangen daraufhin trotz unmittelbar eingeleiteter Gefahrenbremsung aus den Schienen und landeten in Schräglage im Schotterbett. Verletzt wurde zum Glück niemand, die Fahrgäste wurden mit einem weiteren Wagen sicher zum Museumsbetriebshof zurückbefördert und der Zugführer betreut.
An den Fahrzeugen entstand allerdings erheblicher Sachschaden: Das Lüfterrad des laufenden Stromgenerator zerbarst durch die Erschütterung, Elektrobuchsen wurden herausgerissen. Viel schlimmer traf es allerdings den historischen Gelenkwagen, dessen hinterer Teil mit beiden Achsen entgleiste. Dabei wurden Kupplung, hinterer Einstieg und die Sandfalltrichter stark verbogen. Zudem riss die Erschütterung große Löcher in den das Gelenk abdichtenden Faltenbalg und dessen Rahmen wurde ebenfalls deformiert. Nach Anzeige der Straftat bei Polizei und Eisenbahnverwaltung ergab die Unfallaufnahme eine Schadenhöhe von ca. 35.000 Euro, die der gemeinnützige Betreiberverein des Nahverkehrsmuseums am Mooskamp nicht aus eigener Kraft aufbringen kann. […]
Oben: defekte 431 links im Bild. Unten: Beim Stromgenerator handelt es sich um ein solches Teil. Das muss mitgeführt werden, weil keine Oberleitung auf der Strecke zur Verfügung steht.
Und auch schon beim Henschel-Gelenkbus gab es Vandalismusschäden:
Nach Einstellung des O-Busbetriebs in Trier im Jahre 1971wurden die Busse mit Büssing-Dieselmotoren umgebaut. Wagen 30 gelangte nach seiner Ausmusterung 1991 in Privatbesitz und wurde im Jahre 2013 Opfer eines hinterhältigen Vandalismus-Angriffs. Trotz Abstellung in einer Halle wurden sämtliche Wagenscheiben und Lampengläser eingeschlagen…
Im Juli 2017 wurde das Fahrzeug zum Betriebshof Nette überführt und in die Sammlung integriert. Hier wird der Gelenkbus nun neu lackiert und mit neuen Gläsern versehen. Diese teils gebogenen Scheiben sind rar und sehr teuer zu beschaffen. […]
Passende Seiten im Oilblog:
Tag des offenen Denkmals® 2024
Externe Links:
Tag des offenen Denkmals 2024 / Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Nahverkehrsmuseum Dortmund / Bahnhof Mooskamp