Lohnt es sich? Ja!
Im Oktober 2024 kam die Idee auf, das Royal Airforce-Museum in Weeze zu besuchen. Zunächst schaute ich im Internet nach, was das Museum denn so zu bieten hat. Dabei bekam ich den Eindruck, dass es sich vielleicht nicht lohnen könnte, dorthin zu fahren. Es schien mir doch eher Kleinkram zu sein, der ausgestellt ist. Dazu noch auf kleiner Fläche, wie mir schien. Aber egal, dachte ich mir, der Eintritt beträgt läppische 3 Euro, da kann man nichts falsch machen. Und so ging’s dann also auf nach Weeze.
Soviel schon mal vorweg: ich war nicht schon nach 15 Minuten wieder raus und es war nicht zu wenig zu sehen. Ganz im Gegenteil. Das kleine Museum bot deutlich mehr, als ich erwartet hatte.
Original-Standort am Flughafen
Das Museum befindet sich am Rande des inzwischen zivil genutzten Airports Weeze. Genau hier war früher die Royal Airforce der Briten stationiert.
Startpunkt ist die ehemalige anglikanische Kirche des Stützpunkts. Hier auf dem Bild hinter der Luftabwehrwaffe zu sehen und am Kreuz zu erkennen.
Ausgestellt ist dann doch einiges. Zwar auch viel Kleines, wie einzelne Bestandteile von Flugzeugen, oder auch Waffen, Munition, Ausrüstungsgegenstände und so weiter. Aber auch großes Gerät. Ganze Flugzeuge ebenso wie Teile von Flugzeugen. Geschütze und Fahrzeuge finden sich ebenfalls in der Ausstellung.
Nicht alles auf Hochglanz poliert
An manch einem Teil hat der Zahn der Zeit schon ganz schön genagt, aber das hat auch einen gewissen Charm. Beispielsweise ist die English Electric Canberra PR Mk7 WH773, ein Fotoaufklärer, von innen ganz schön mitgenommen. Steht sie doch auf einem Platz zwischen ehemaliger Kirche und Kino, noch dazu mit offener Luke – tagein, tagaus.
Anekdote am Rande: Als ich außen um die WH773 lief, war mir überhaupt nicht aufgefallen, dass die Nase des Flugzeugs durchsichtig ist. Ich wusste in dem Moment auch noch nicht, dass es sich um einen Fotoaufklärer handelt und genau dort der Arbeitsplatz des Fotografen ist. Um so überraschter war ich, als ich beim Blick durch die offenstehende Luke vorn herausschauen konnte. (Siehe Galerie.)
Wer das Royal Airforce-Museum virtuell besuchen möchte, kann das über die offizielle Internetseite machen. Hier gibt es einen schönen virtuellen Rundgang!
Informationen zum ehemaligen Royal Airforce-Standort:
Der britische NATO-Flugplatz Laarbruch wurde 1954 nach nur einem Jahr Bauzeit eröffnet. Er bot bis zu 60 Flugzeugen Platz. Stationiert waren 2800 Soldaten. Ihnen standen Gebäude wie Kirchen, Kaufhäuser, Krankenhaus, Wasserwerk, Heizkraftwerke und eine Schule sowie 392 Wohnungen zur Verfügung.
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Externe Links:
Offizielle Seite des Royal Airforce-Museums in Weeze
Weitere Informationen zum Museum auf der Seite der Stadt Weeze
Virtuelle Tour durch das Museum