Ein Unterseil dient dem Gewichtsausgleich bei der Treibscheibenförderung. Dabei sind zwei Förderkörbe zunächst über ein gemeinsames Seil oben miteinander verbunden. Das Seil läuft auf einem Fördergerüst über Seilscheiben und in einem Maschinenhaus über eine angetriebene Treibscheibe (Koepe-Scheibe). So muss kein langes Seil auf einer Haspel im Maschinenhaus aufgespult werden. Wenn der eine Förderkorb seine höchste Position erreicht hat, befindet sich der Andere auf seiner tiefsten Position.
Ohne das Unterseil wäre es so, dass der untere Korb ein tonnenschweres Seil über sich hat. Immerhin ging es oft rund einen Kilometer in die Tiefe! Das Gewicht des Förderseils hängt zusätzlich zum Korbgewicht und der Nutzlast in dieser Seite des Schachts. Auf der anderen Seite ist nicht viel Seil über dem Korb. Es herrscht also ein großes Ungleichgewicht, was sich dann aber komplett auf die andere Seite verlagert, wenn die Körbe ihre Positionen tauschen.
Durch das Unterseil kann dies komplett ausgeglichen werden, da immer auf beiden Seiten gleich viel Seil im Schacht hängt!
